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Ein Aufstand alter M​ä​nner

by JANUS

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Nur für JANUS hier
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Nur für JANUS hier Ein Meisterwerk der Band. Eine gute Mischung aus alt und neu. Wird Zeit euch mal live nicht nur zu hören sondern auch mal live zu erleben in Hamburg oder so. Macht weiter so. Ich liebe eure Art von Musik. Sie trifft jede Stimmung und macht mich glücklich und froh. Auch wenn das bei der Düsternis immer etwas komisch klingt ;) Danke Jungs <3
Peter Ludwig
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Peter Ludwig Ein Live Best Of und gleichzeitig die Rückkehr der mittlerweile alten Männer mit einem Paukenschlag.

Mit einem Querschnitt ihrer gesamten Karriere, im Nachtmahr Gewand, meldeten sich Janus erfolgreich aus dem jahrelangen Koma zurück.

Alle großen Fan Lieblinge sind vorhanden, ebenso sind die lustigen Zwischenstücke enthalten und die Atmosphäre im Saal kommt sehr gut rüber. Ein Muss für jeden Fan und ein guter Startpunkt um mit Janus anzufangen. Favorite track: Dorinas Bild.
Lobo
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Lobo More than twenty years of musical celebrated live on stage. Epic! Favorite track: Hotel Eden.
janusrig
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janusrig Diese Produktion hat uns aufgrund explodierender Kosten nah an den finanziellen Ruin geführt. Dafür zeigte sie in Ton und Bild unverfälscht wie JANUS live funktionieren. Zumindest das mit dem Ton kann man hier digital nacherleben. Favorite track: Die Ballade von Jean Weiss.
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Vorspiel 02:19
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Genug geredet gehen wir rauf Du sagst: ohne kostet extra dann schließt du auf Du siehst ihr ähnlich doch nicht genug Zieh das hier an das sind Sachen, die sie trug Lösch das Licht dann kann ich sie sehn Beweg dich nicht lass es über dich ergehen Berühr mich nicht mit deiner kalten Hand Sprich kein Wort dreh den Kopf an die Wand an die Wand… Komm zu mir Wir bleiben hier im Hotel Eden Man sieht dir an die Nacht war lang im Hotel Eden Wisch dich ab Ordne dein haar Zieh dich an Geh nochmal an die Bar Wag dich nicht zu nah ans Licht Man sieht die Spuren auf deinem Gesicht Hol mehr Rum Bring mir Wein Ein Mann wie ich darf nie nüchtern sein Ich hab Pillen geschluckt hab mich sediert doch die Wirkung lässt nach und mein Lächeln gefriert Es gefriert… Komm zu mir Wir bleiben hier im Hotel Eden Man sieht dir an die Nacht war lang im Hotel Eden Der Sturm in meinem Kopf das kalte Neonlicht Du siehst aus wie sie doch du bist es nicht
3.
Gescheitert 08:08
Hast du mich vermisst? ich habe dich vermisst Heute ist ein Tag den du nie vergisst Hier und da sogar letzte Reste Schnee Seit er gefroren ist war ich nicht mehr am See Ist mein Bruder jetzt bei dir? Er erschoss sich an Neujahr das war kein Spass ihn im Bad zu finden besser: das was von ihm übrig war Ich hab mich mehrfach übergeben Wie gesagt: leicht war das nicht ihn so dort liegen zu sehn tot und ohne Gesicht Er hat es nie verstanden weshalb du fortgegangen bist Er wollte einfach nicht begreifen dass es so, nur so das beste ist Ich stand ihm bei so gut ich konnte in diesen schweren Wochen ich saß neben ihm hielt seine Hand und habe über dich gesprochen Er hatte Viechzeug in der Küche Erbrochenes im Klosett Die Trauer hatte ihn schwach gemacht Er kam kaum noch aus dem Bett Er stierte endlos an die Decke Zu atmen fiel ihm schwer Oft sagte er: vergib mir Bruder doch ich kann nicht mehr Mein Arzt hing an der Flasche da rutscht man schon mal aus Er hatte diese steile Treppe in seinem alten Haus Dort hingen Bilder an den Wänden aus kalt glänzender Farbe wie das Zeug an meinen Händen das ich kaum abbekommen hab Was denkst du habe ich ein Recht dass mich so etwas erheitert oder bin ich von Grund auf schlecht hoffnungslos als Mensch gescheitert? Warum antwortest du mir nicht? Mach es bitte nicht so schwer Seit mein Bruder tot ist redest du nicht mehr Ich wanke über das Eis und suche dein Gesicht ich fall auf die Knie und ruf nach dir als ich spüre, dass es bricht Ohne deine Stimme ist mein Leben so viel blasser Ich wehr mich nicht das Spiel ist aus Ich folge dir ins Wasser Lass mich nicht allein Lass mich nicht allein zurück
4.
Reptil 06:28
Dein Gift hat mich schläfrig gemacht doch jetzt bin ich erwacht Langsam wird mir alles klar Mein Bruder ist vor Liebe blind Er folgt dir wie ein kleines Kind Er ahnt nicht was zwischen uns war und du strahlst ihn an du weißt, du bist kurz vorm Ziel Du hast die Beine breit gemacht für Dreck wie mich jede Nacht jetzt auf einmal bist du dir dafür zu fein Du warst zu haben für Geld jetzt spielst du plötzlich Frau von Welt die Verwandlung könnte nicht perfekter sein Du bist kalt so kalt wie ein Reptil Du und ich sind auf ewig verbunden doch dein Verrat brennt wie Salz in meinen Wunden Ich habe dich unterschätzt Niemand hat mich wie du verletzt Dafür wirst du bezahlen Zum letzten Mal: ich warne dich Komm nicht zwischen ihn und mich Du lässt mir keine Wahl Du oder ich so heißt unser kleines Spiel Dein Körper hat nicht dir gehört Du warst am Boden zerstört Du standst mit einem Bein im Grab Du wolltest raus aus diesem Loch Jetzt bist du frei was willst du noch? Hast du vergessen was ich für dich durchlitten hab? Du bist kalt so kalt wie ein Reptil
5.
Verflucht 05:16
Du schwebst herein Wie du ihn betörst Du verzauberst fast so gut wie du zerstörst Du genießt, wie er dich hofiert wie er dich umwirbt ganz ungeniert Ich hab dich geliebt ich habe dir vertraut Du hast mich benutzt ich hab dein Spiel durchschaut Du willst hoch hinaus Du schaust nicht zurück Steh ich dir im Weg und deinem jungen Glück? Ich wollte dich auf Rosen betten Ich löste deine Ketten Jetzt bist du frei und ich allein Verflucht sollst du sein Sei verflucht Ich hab dich geliebt ich habe dir vertraut Du hast mich benutzt ich hab dein Spiel durchschaut Du bist perfekt wenn du lügst wenn du wie ein Unschuldslamm eiskalt betrügst Ich wollte dich auf Rosen betten Ich löste deine Ketten Jetzt bist du frei und ich allein Du führst jetzt ein ruhiges Leben Was du brauchst kann er dir geben Du schläfst in seinen Armen ein verflucht sollst du sein Sei verflucht Ich hab dich geliebt ich habe dir vertraut Du hast mich benutzt ich hab dein Spiel durchschaut Du täuschst mich nicht Du täuschst mich nicht mehr Du täuschst mich nicht Du täuschst mich nie mehr
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Wehrlos 04:59
Wir gehen nachts durch den Hafen Ich halte deine Hand Wir sehen Schiffe, die schlafen die träumen, von einem fernen Land das im Nebel verborgen war doch jetzt ist alles klar und deutlich zu sehen Nach Süden, gen Westen Schiffe ziehen vorbei Das, was sie zurückhielt gibt sie heute frei Die Nacht verschlingt das Laternenlicht doch wir fürchten nicht wohin wir gehen Wir durchstreifen den Hafen im Dunkel ächzt das Meer Ich kann noch nicht schlafen doch die Lider werden schwer sie fallen mir ganz langsam zu und müde bist auch du wie man sieht Die See ist in Bewegung dein Atem streift mein Haar Stumm, ohne Regung liegen Boote, wo einst Wasser war und nur ein schwacher Wind flüstert, wenn wir wehrlos sind unser Lied Wir halten uns, lassen uns nie wieder los Die alten Narben sind gar nicht so groß Du kannst wieder lächeln seit ich nicht mehr flieh Es hat lang gedauert doch es ist nicht nie Es sind neun Jahre Wir verfluchen die Tage und Nächte allein Das Lügen und Leugnen es machte mich klein Wir küssen und küssen uns Es fällt nicht schwer So als wär der letzte Kuss nicht lang her Es sind neun Jahre in denen nichts geschieht Nur ein schwacher Wind flüstert, wenn wir wehrlos sind unser Lied Wir gehen nachts durch den Hafen Irgendwo brennt Licht Wir sehen Männer, die schlafen mit rotem Kopf und entrücktem Gesicht Schiffer summen früh um vier zu einem heiseren Klavier unser Lied
8.
Kommt herunter Ich bin hier unten auf dem Grund des schwarzen Sees Bin müde unendlich müde dennoch meidet mich der Schlaf Die Welt ist fern Hier unten wird es niemals Tag Die Zeit steht steht still in diesem dunklen nassen Grab In meinem Grab
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Etwas ist geschehen Man kann es sehen Es überschattet dein Gesicht Du liegst auf der Lauer Um dich eine Mauer die kein Mensch durchbricht Ich will leben Heilst du mein krankes Herz? Bitte halte aus Ich hol dich da raus Glaube mir das hier ist kein Spiel Ich bin wie besessen Ich hab längst vergessen wer ich war bevor ich dir verfiel Ich will leben Heilst du mein krankes Herz? Ich hab geträumt von dir Du lagst neben mir nicht eine Stunde die ganze Nacht Wir stehen beide auf des Messers Schneide Ich sagte: komm mit mir doch du hast nur gelacht Ich will leben Heilst du mein krankes Herz? Ich will leben Kennst du meinen Schmerz?
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12.
Die Hölle für Kinder ist kalt und aus Eis Ein stiller Ort von dem kaum jemand weiß Hungernd und frierend sieht man sie kauern vor den Mauern am ersten Höllenkreis Manche hatten den Vater nicht lieb Einer war Lügner ein anderer ein Dieb Bockig und stur die verzogene Brut verdorben bis ins Mark und den Teufel im Blut Manche brachten Kröten nach Haus Andere rissen jeden Tag aus Alle kamen an diesen Ort Sie hassen ihn doch sie können hier nicht fort Das Weinen und Heulen und Jammern ist groß Alle wollen zurück in Mutters Schoß Sie klagen „Wir können nichts dafür!“ Doch sie verschwinden im Schatten der letzten Tür Ein Brunnen fängt all die Tränen auf ein endlos tiefer, schwarzer Schlund in dem die Trauer der Kinder versinkt und unten, am Grund liegt mein Herr und trinkt Sag mir, Dolores was ist mit dir? Was hast du verbrochen? Weshalb bist du hier? Sag, hast du Vater nicht glücklich gemacht? Nicht als Tochter bei Tag noch als Frau in der Nacht? Sieh nur, du bist ja ganz aufgewühlt Schuldig ist jeder der sich schuldig fühlt Mein Meister wählt Kinder mit sich‘rem Gespür Tritt über die Schwelle der letzten Tür
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Der magere Häftlinghelfer erlebt es wie einen Traum Er und SDG Josef Klehr stehen in jenem engen Raum links von der Tür ein kleiner Tisch alle Fenster weiß gestrichen Geruch von Farbe gestern frisch heute dem des Todes gewichen Ein alter Mann wird hereingeschafft seine knochige Brust mit aller Kraft so weit wie möglich hinausgepresst Der Häftlingshelfer hält ihn fest So wird er auf den Tisch gelegt als Klehr die Höhe der Dosis erwägt Hohle Wangen, leeres Gesicht der Alte ist müde er wehrt sich nicht Und als er auf dem Tisch verendet als der SDG ein Leben beendet da erkennt der Helfer der Leichenschlepper der Totenbeäuger dieser hier das war sein Vater sein Beschützer sein Erzeuger Klehr winkt den weinenden Helfer heran Der trägt den Vater nach nebenan in das Zimmer mit den Leichen Er versucht den Blicken auszuweichen doch dieses Mal gelingt es nicht Dieses Mal gelingt es nicht Später fragt Klehr den Helfer dann War es wegen dem alten Mann? Ich sah es in deinem Gesicht Er war dein Vater, oder nicht? Weshalb warst du so still wie jetzt? Ein Wort, ich ließ ihn in Ruh Da schreit der Helfer Ich hatte Angst, sie sagen leg dich dazu Leg dich dazu
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15.
War das nur die Illusion oder ist das schon die Hoffnung die dort starb? Ich hab so viele Fragen doch statt etwas zu sagen schweigen wir zwei uns ins Grab Die Dämme brechen lautlos Das Wasser steht uns bis zum Hals Wir leugnen stur die Kälte ein Aufschub, bestenfalls Das Ende naht mit schweren Schritten raubt es uns die Sicht auf das, was uns zerbricht Sind deine Augen feucht oder spiegeln sie die Sonne ihr gleißend helles Licht? War das nur mein falscher Stolz der brach wie morsches Holz wie der Boden unter mir? Unsere Welt sie taumelt und sie fällt und ich halt mich fest an dir Die Dämme brechen lautlos Das Wasser steht uns bis zum Hals Wir leugnen stur die Kälte ein Aufschub, bestenfalls Das Ende naht mit schweren Schritten raubt es uns die Sicht auf das, was uns zerbricht Sind deine Augen feucht oder spiegeln sie die Sonne ihr gleißend helles Licht? Hast du wirklich geglaubt was der Sommer verspricht und der Herbst uns raubt? Siehst du denn nicht was uns zerbricht?
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Dorinas Bild 06:17
Wir schleppten die Kanone in Einzelteilen durch den Schlamm Erst mit Gesang, dann ohne bis ganz oben auf den Kamm Wir flickten sie zusammen im Nebelheim aus Eis und Firn Die Hände voller Schrammen kalter Schweiß auf meiner Stirn Jedesmal wenn ich allein auf Posten saß Jedesmal wenn sich Kälte durch die Kleider fraß Jedesmal trug ich es schützend wie einen Schild hielt ich Dorinas Bild Manche wurden schneeblind. Viele sind erfroren Im eisig kalten Wind ging mein Nebenmann verloren Ich saß da wie eine Leiche reglos, stundenlang Meine Augen spielten Streiche sahen Geister dort am Hang Jedesmal wenn ich allein auf Posten saß Jedesmal wenn sich Kälte durch die Kleider fraß Jedesmal trug ich es schützend wie einen Schild hielt ich Dorinas Bild. Im Schein flackernder Laternen liegen Horchposten und lauschen In Stollen, tief in Eiskavernen hören sie die Gletscher rauschen Wir sind hier nicht allein Nachts hört man ihn graben Der Feind wühlt sich ins Gestein ist am Hämmern und am Schaben. Er schleppt unermüdlich Tonnen von Sprengstoff in den Schacht Hell wie tausend Sonnen zerreißt die Explosion die Nacht Mit einem Schlag bersten Knochen, Fels und Stahl Mit einem Schlag rast der Gletscher hinab ins Tal Mit einem Schlag stürzen Leiber auf Gestein Mit einem Schlag kehrt plötzlich Ruhe ein Es ist wie in meinen Träumen Ich lieg auf dem Rücken im hohen Gras auf dem Feld unter Bäumen wo ich oft mit ihr zusammensaß Im Sommerkleid tritt sie zu mir ins Licht Die Sonne scheint ihr ins Gesicht Sie sieht mich an lächelt mild Ein letztes Mal Dorinas Bild
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Exodus 04:04
Nicht die Kinder Nicht die Waisenschar Nicht die Straßenjungen Nicht nach Treblinka Nicht mein Volk Nicht auf diese Art Nicht Sechstausend Nicht Sechstausend jeden Tag Meine Kinder Sie reißen sie mir fort Meine Kinder verschleppt an einen Ort schlimmer als die Hölle hier Nicht den Glauben Nicht den letzten Rest der Hoffnung dass man sie leben lässt Nicht den Stolz Das letzte, das uns bleibt Nicht wie Vieh das man zur Schlachtbank treibt Meine Kinder verladen zum Transport Meine Kinder verschleppt an einen Ort schlimmer als die Hölle hier Felicija du musst verstehen ich kann nicht bleiben ich muss für immer gehen Es ist nicht Feigheit es ist keine Flucht doch ich bin machtlos ich hab alles versucht Meine Kinder sie reißen sie mir fort Meine Kinder verschleppt an einen Ort schlimmer als die Hölle hier Meine Kinder verladen zum Transport Meine Kinder verschleppt an einen Ort schlimmer als die Hölle hier
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Das Gesicht 03:45
Ich trage ein Gesicht doch du erkennst mich nicht weil etwas daran stört das nicht zu mir gehört Ich trage ein Gesicht doch wenn es zu dir spricht lügst es ganz ohne Grund mit verzerrtem Mund Zieh es aus Zieh es aus Geh da raus Geh da raus Ich trage ein Gesicht das scheut das Tageslicht Es zeigt sich nur bei Nacht wenn kein Mensch mehr wacht Ich trage ein Gesicht Die Augen ohne Licht Sein letzter schwacher Glanz verlässt mich ganz Zieh es aus Zieh es aus Geh da raus Geh da raus
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Saitenspiel 05:21
Mein Kind ist tot Diphtherie Mein krankes Herz so schwach wie nie Ich war ein Narr wie es keinen zweiten gibt zu glauben dass Gott mich liebt Umsonst gehofft, umsonst gestrebt Ich habe nur Papier gelebt Zu spät erkannt, dass ich fiel Lebewohl, mein Saitenspiel Vier Monate Hotel vier Monate Neue Welt um zu vergessen, was geschah und wegen Geld Es ist nachmittags halb vier Menschenmassen stehen Spalier Ein Leichenzug kriecht heran hält unterm Fenster an Kurze Pause Lautloses Stillstehen Ein Schlag auf die Trommel dann weitergehen dann weitergehen Kindertotenlieder Ich hör sie immer wieder sagen Mal nicht den Teufel an die Wand Mal nicht den Teufel an die Wand Bleibe mir mein Stab Geleite mich an mein Grab Ein, zwei Schritte noch, nicht viel Lebewohl, mein Saitenspiel Müdes Herz, alte Kraft bald hast du genug geschafft Weiter fort, bis ans Ziel Lebewohl, mein Saitenspiel Gott Lass mich nicht allein Vernichte mich Ich will nicht länger sein Siehst du nicht? Er ist hier Der Teufel Er tanzt es mit mir Müdes Herz, alte Kraft bald hast du genug geschafft Weiter fort, bis ans Ziel Lebewohl, mein Saitenspiel Müdes Herz, alte Kraft bald hast du genug geschafft Weiter fort, bis ans Ziel Lebewohl, mein Saitenspiel Lebewohl, lebewohl
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Isaak 06:03
Die Sonne hielt sich feige hinterm Horizont versteckt da trat Vater in mein Zelt und hat mich aufgeweckt Er sagte: Steh auf, Sohn Uns bleibt nicht mehr viel Zeit Gott verlangt ein Opfer und der Weg zum Berg ist weit Wir nahmen den Esel Zwei Knechte mussten mit die trugen das Holz Sie hielten kaum Schritt Wir durchquerten die Wüste Die Sonne brannte heiß Vater blickte kalt Sein Herz war aus Eis Vater, wohin ziehen wir? Vater, bitte sprich mit mir Vater, wohin ziehen wir? Vater, wo ist das Opfertier? Es war am dritten Tag Wir konnten kaum mehr gehn da hob Vater kurz die Augen Er schien etwas zu sehn Er befahl den Knechten Nehmt den Esel, wartet hier am Fuße dieses Berges Mein Sohn, du kommst mit mir Er zeigte hoch zum Gipfel Dort müssen wir hinauf Dann packte er das Holz und lud mir alles auf Ich bat ihn zu warten doch er drehte sich nicht um Seine Lippen bebten doch er blieb stumm Vater, wohin ziehen wir? Vater, bitte sprich mit mir Vater, wohin ziehen wir? Vater, wo ist das Opfertier? Vater baute schweigend einen steinernen Altar Ich kann mich nicht erinnern dass er je so grimmig war Auf dem ganzen Berg war nicht ein Tier zu sehn Doch Vater machte Feuer da begann ich zu verstehn Schon hielt er eine Fackel und ein Messer in der Hand Ich schichtete das Holz auf das er mich dann band Er lächelte entrückt Er lächelte gequält Er sagte: Gott hat dich zum Opfer erwählt Vater, bring mich fort von hier Vater, was verlangt dein Gott von dir? Vater, bring mich fort von hier Vater, ich bin kein Opfertier Vater, bitte sprich mit mir Der rettende Engel er ist nicht hier Vater, bitte sprich mit mir Vater, was verlangt dein Gott von dir? Ich bin kein Opfertier
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Mutter, wo ist Vater was heißt das, er ist fort? Wohin hat man ihn gebracht was ist das für ein Ort? Mutter, ich bin sicher es ist nur wegen mir Wenn ich erst nicht mehr bin kommt er zurück zu dir Mutter, wo ist Vater was heißt das, er ist tot? Weshalb sind deine Kleider schwarz und deine Augen rot? Mutter, all die Menschen mit versteinertem Gesicht sind unten im Salon und keiner spricht Geht weg von mir Fasst mich nicht an Ich muss ihn sehn Lasst mich endlich an sein Bett heran Das kann nicht sein Das ist er nicht Nehmt ihm die Maske ab [Papier umspannt ein Wachsgesicht Lasst ab von mir Ich beiße wie ein wildes Tier Ich schreie doch er wacht nicht auf Mutter, ich hab den Kopf verloren Ich hab den Kopf verloren Ich will vernünftig sein doch vernünftig sein ist schwer Ich weiß, ich bin verrückt genau wie er Ich sitze Tag und Nacht bei Dämmerlicht aufrecht in meinem Bett und warte bis er zu mir spricht ICHBINHIER Ich kann ihn hören NEBENDIR Er ist ganz nah bei mir der Flüsterer im Dunkeln DREHDICHJETZTNICHTUMMEINSOHN ESISTZUSPÄT Ich kann ihn hören VERSTEHSTDUJETZT Er ist ganz nah bei mir der Flüsterer im Dunkeln DUBISTGENAUWIEICHMEINSOHN Wenn du zu Bett bist, Mutter hör ich wie die Türe geht unten, im Salon der Toten Rate, Mutter, rate wer dann vor mir steht Ich würde es dir ja sagen doch er hat es verboten Vater ist zurück Die blonden Locken die ich hatte als Kind du hast sie aufbewahrt weil sie wie die von einem Mädchen sind Du wolltest eine Tochter doch du hast mich geboren Zwei Ratten im Bau du weißt genau wir sind verloren Ich kann ihn hören ICHBINHIER Er ist zurück NEBENDIR Er steht vor meiner Tür der Flüsterer im Dunkeln DREHDICHJETZTNICHTUMMEINSOHN ESISTZUSPÄT Ich kann ihn hören! VERSTEHSTDUJETZT Er ist ganz nah bei mir der Flüsterer im Dunkeln DUBISTGENAUWIEICHMEINSOHN Nachts treibt es mich hinaus auf das Feld hinter dem Haus Im Teleskop kann ich sie sehen wenn sie verloren am Himmel stehen Alt und wirr zitternd, stumm die Knochen morsch der Rücken krumm So sind mir die Götter erschienen Vater war einer von ihnen Den Blick gesenkt die Lippen schmal die Stirn zerfurcht die Wangen fahl So sind mir die Götter erschienen Vater war einer von ihnen
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Ich will seinen Kopf abgetrennt vom Rumpf Dort wo sein Grinsen war nur noch der blanke Stumpf Ich träume davon ihn auszunehmen wie ein Stück Vieh zieh mich zurück in eine Rachephantasie doch satt macht sie nie Ich frag mich, wann ist es soweit? Wann ist er Vergangenheit? Wann räumt die Erinnerung das Feld? Wann verschwindet er aus meiner Welt? Ich rede, du hörst nicht zu bist längst fort fort von hier, fort von mir An einem Ort den du siehst nachts im Traum wenn du schreist, wenn du fliehst Dumpfer Schmerz hüllt dich ein deckt dich zu, trägt dich fort, löscht dich aus Eine Wunde, die nie verheilt die ewig brennt, ewig quält, ewig schreit Ich will seinen Kopf geschoren und verbrannt Erst nehme ich ihm den Stolz dann die Finger seiner Hand Ich träume davon, ihn zu quälen bis aufs Blut suche verzweifelt ein Ventil für meine Wut doch es ist nie genug Ich frag mich, wann ist es soweit? Wann beginnt sie, unsere Zeit? Wann räumt die Erinnerung das Feld? Wann verschwindet er aus meiner Welt? Ich frage mich, ist es je soweit? Bleibt uns beiden noch die Zeit? Verlang ich nicht zu viel von dir? Findest du den Weg zu mir? Ich rede, du hörst nicht zu bist längst fort fort von hier, fort von mir an einem Ort den du siehst nachts im Traum wenn du schreist, wenn du fliehst Dumpfer Schmerz hüllt dich ein deckt dich zu, trägt dich fort, löscht dich aus Eine Wunde, die nie verheilt die ewig brennt, ewig quält, ewig schreit Findest du den Weg zu mir?
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Kafka 05:27
Ich hab Kafka getroffen auf der Karlsbrücke in Prag Niemand sonst hat ihn erkannt dabei war helllichter Tag Er sagte: Prag ist unrein ein Nest voll Insekten Ich glaub, es waren die Autos die ihn so erschreckten Er will zurück nach Berlin das hat ihm besser gefallen doch er sagt: Prag lässt nicht los Dieses Mütterchen hat Krallen Ich hab Kafka getroffen noch immer auf der Flucht vor dem Urteil seines Vaters das ihn traf mit voller Wucht Die Sehnsucht nach Schmutz treibt ihn oft ins Bordell doch die Huren von heute sind ihm zu professionell Er will zurück nach Berlin das hat ihm besser gefallen doch er sagt: Prag läßt nicht los Dieses Mütterchen hat Krallen Ich hab Kafka getroffen er ist ein einsamer Mann doch er sagt: Ich geb nicht auf auch ich sterb irgendwann Er hat die dritten Zähne vom in den Schreibtisch beißen und immer öfter hat er Lust sich vor den Zug zu schmeißen Er will zurück nach Berlin das hat ihm besser gefallen doch er sagt: Prag lässt nicht los Dieses Mütterchen hat Krallen Er will zurück, er will zurück Er will zurück, doch es lässt nicht los
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Ein paar Tage noch und du lernst mich zu hassen für deine Eifersucht auf jeden kurzen Rock Statt zu gehen und mich endlich zu verlassen starrst du wie versteinert auf den Messerblock Stoß die Klinge in mein Herz Treib sie hinein Du müsstest nur mutiger sein Ein paar Nächte noch und du lernst mich zu verachten Während ich schlafe zählst du jeden Atemzug Du starrst mich an wie Forscher die ein Insekt betrachten Wo ist mein Ring den er gestern Nacht noch trug? Press mir ein Kissen aufs Gesicht Lass keine Luft hinein Du müsstest nur mutiger sein Leg mir die Schlinge um den Hals Schnüre ihn ein Du müsstest nur mutiger sein Ein paar Jahre noch und du beginnst Pläne zu schmieden für den Tag an dem sie stumm um mein Bett stehn bis jemand sagt Er ist friedlich verschieden und kein Lächeln wär um deinen Mund zu sehn Träufel Gift in mein Glas Lass mich dann allein Du müsstest nur mutiger sein Glaubst du wirklich, du bist mit deinem Hass allein Soll ich dir meinen ungeschminkt entgegenschrein? Nein ich bin die Ruhe selbst Schau mich an Ich bin die Ruhe selbst
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Paulas Spiel 06:01
Sie sucht in fremden Augen etwas, das sie kennt besser noch, falls es das gibt etwas, das sie liebt Sie würde für ihr Leben gern zu jemandem gehören doch sobald da etwas Gutes ist muss Paula es zerstören Auf alles hat sie Antwort ihr Selbstbetrug hat Stil Sie hat gelernt zu rennen doch sie kommt nie ans Ziel Sie sehnt sich oft nach Nähe doch dann wird es ihr zu viel dann ändern sich die Regeln in Paulas Spiel Etwas ist geschehen worüber sie nicht spricht doch Spuren überschatten ihr zerbrechliches Gesicht Sie schreckt auf bei Nacht und hört sich selber schreien Gut, wenn da noch einer liegt sie ist nicht gern allein Sie will endlich vergessen doch sie weiß nicht, wie das geht Sie würde es gern lernen doch dazu ist es zu spät Sie will Begehren wecken doch alle wollen viel zu viel Dann ändert sie die Regeln Ihr Körper ist eine Wunde der Schmerz noch nicht verdaut Jede Berührung brennt wie Feuer auf ihrer nackten Haut Sie zerreißt die Briefe Lügen auf Papier Alle wollten sie retten doch sie ist noch immer hier Sie will Vertrauen fassen doch es fällt ihr furchtbar schwer Das, was von ihr noch übrig ist gibt sie nicht mehr her Sie hört die Treueschwüre und schon wird es ihr zu viel Dann ändern sich die Regeln in Paulas Spiel Das Unausweichliche nimmt seinen Lauf Je näher sie sich träumt desto ferner wacht sie auf Das ist Paulas Spiel
32.
Draußen auf dem Gang steht deine Frau Sie starrt ins Leere doch ich sehe genau die Tränen wuschen ihr das Dunkelblau von den Lidern Ich kann ihrem Schmerz nichts erwidern Ihre Stimme die nie schwächer klang Ich halte ihre Hand wie unter Zwang etwas zu fest und etwas zu lang Gemeinsam treten wir zu dir ins Zimmer Du drehst dich um lächelst stumm Du siehst aus wie immer Deine Frau kommt nur noch um zu weinen Mit Worten die dir fremd erscheinen spricht sie stockend von den Kleinen und ihren Kinderfragen Sie weiß darauf nichts mehr zu sagen Ein weißer Kittel kommt hereingeschwebt Er sagt, fast ein Drittel hätte das hier überlebt Deine Frau zupft an den Rosen die Anspannung wird schlimmer Sie hört schweigend die Prognosen Du drehst dich um lächelst stumm Du siehst aus wie immer Der Herbstwind weht kalt zu uns herein Der Winter, der folgt könnte dein letzter sein Wie viele Tage bleibst du hier? Die Welt ohne dich der Gedanke entgleitet mir So nah und doch eine fremde Welt Wir haben nie gelernt den anderen zu halten wenn er fällt Wir klammern uns ans Schweigen wie an einen Hoffnungsschimmer und wir tanzen unseren Reigen Lass nicht los Lass nicht los Lass nicht los Wie kann es sein dass diese Welt sich weiterdreht? Lass nicht los Lass nicht los Hast du keine Angst? Hast du denn gar keine Angst vor dem Tod? Vor deinem Tod
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Ich fand dich in deinem Zimmer morgens früh um vier Deine Stimme, kaum zu hören als du sagtest: er ist hier Er ist hier Ich machte Licht führte dich durch jeden Raum und rief erleichtert das war nur ein Traum Ich nahm dich in die Arme du warst furchtbar klein Deine Stimme überschlug sich und schrie wir sind nicht allein Du würdest heute einfach schweigen statt dich wie du bist zu zeigen Keine Frage, du bist älter Heute glaubst du dir selbst nichts mehr Neunundachtzig ist lange her Die Einfalt der Menschen treibt seltsame Blüten so wie deine Eltern sie wollen dich behüten Der Gang zu den Ärzten er half dir nicht Sie sitzen die Zeit ab während man spricht Du würdest heute einfach schweigen statt dich wie du bist zu zeigen Keine Frage, du bist reifer Nur kein Mitleid Es ist alles halb so schlimm Du willst dass jemand dich entdeckt doch du hast alles gut versteckt Keine Frage, du bist klüger Den Stimmen im Kopf glaubst du längst nichts mehr Neunundachtzig ist lange her Neunundachtzig ist so lange her Es kommt mir vor als ob es gestern wär
34.
Anita ging nicht mit den anderen in Gas Ein altes Cello aus Kanada war’s das sie bis heut am Leben hält Anita spielt täglich dem Teufel ein Lied und betet und fleht darum dass Gott nicht sieht wie sehr sie hofft dass es ihm gefällt Kapos treiben mit der Faust und dem Stock die Muselmänner hinaus aus dem Block raus in den Schlamm zum Morgenappell Die Mädchen spielen den Marche Militaire Auf den Beinen zu bleiben fällt ihnen schwer Man verliert seine Kraft hier drinnen sehr schnell Anita spielt frierend Cello im Schnee die Füße sind taub und die Hände tun weh Die Musik ertrinkt im Geschrei Anita spielt barfuß Cello vorm Tor Die Hunde knurren und bellen im Chor Lebende Tote ziehen vorbei Ein Neuer hat Zigaretten versteckt Als der Kapo beim Filzen den Tabak entdeckt gibt die Kapelle Madame Butterfly Auf allen Vieren mit glasigem Blick zusammengesackt nach dem Schuss ins Genick während Schumanns Träumerei Anita spielt täglich dem Teufel ein Lied und schämt sich beim Beten weil Gott genau sieht wie sehr sie hofft dass er sie verschont Typhus, Fieber und ein leerer Bauch verbranntes Fleisch, Ascheregen und Rauch Keiner weiß, ob der Kampf sich lohnt doch Anita spielt Cello Anita spielt frierend Cello im Schnee die Füße sind taub und die Hände tun weh Die Musik ertrinkt im Geschrei Anita spielt barfuß Cello vorm Tor Die Hunde knurren und bellen im Chor Lebende Tote ziehen vorbei

about

Ende 2015 veröffentlichten JANUS eine aufwändige Livebox namens "Ein Aufstand alter Männer"zur gleichnamigen Tour, die komplett Im Capitol Mannheim mitgeschnitten wurde.

Die Set-List enthielt zahlreiche Klassiker und spiegelte sehr authentisch das LIVE-Erlebnis bei einem JANUS-Konzert wieder: das Abtauchen in eine andere Welt, den Schwermut der Musik, die augenzwinkernden Kabbeleien zwischen den Liedern, die Improvisationen des versierten, acht-köpfigen JANUS Ensembles, die irgendwo in der Schnittmenge aus Gothic, Pop, Rock, Jazz und Klassik zuhause waren.

Die auf tausend Exemplare limitierte Box enthielt das ungeschnittene Konzert als Blu-Ray, DVD und Doppel Audio-CD. Die Box ist seit langem restlos vergriffen und wird auch nicht mehr aufgelegt. Wir ihr hier nun erwerben könnt, falls ihr damals nicht zum Zuge kamt, ist die digitale Fassung der Doppel-Live-CD.

credits

released December 20, 2015

Alle Lieder: Hahn und Riegert
Alle Texte: Riegert

JANUS sind
Tobias Hahn und Dirk Riegert

Mitwirkende:
Lothar Weise – Schlagwerk und Perkussion
Michael Gambacurta – Perkussion und Vibraphon
Oliver Lutz – Kontrabass und E-Bass
Alex Mennie – Konzertgitarre und E-Gitarre
Sue Ferrers – Violine und Nyckelharpa
Daniel Schröder – Klarinetten und Flöten

Michael Haymann – Tontechnik
Emil Cezanne – Tonmischung und Mastering
Mark Rückert und Emil Cezanne – Tonaufnahmen

Oliver Schlemmer – Coverart

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about

JANUS Mainz, Germany

JANUS are a German alternative duo exploring spiritual abyuss with a wide range of musical influences from metal to goth and classical music.

Als JANUS erforschen Toby und RIG menschliche Abgründe. Seit Ende der 90er gilt das deutschsprachige Duo einem Kreis Eingeweihter als Sinnbild für außergewöhnliche Musik ohne Grenzen.
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