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Terror

by JANUS

1.
Terror 31:55 video
Terror „All die Geister“ Zyklus. Erste Erzählung. Prolog: Janes Traum „Letzte Nacht bist du noch einmal zurückgekehrt in einem Traum einem schrecklichen Traum. Jetzt weiß ich es ist vorbei. Du bist tot. Alle sind tot.“ Erste Abteilung: Maaten Etwas ist bei uns unter Deck Es klagt, es flüstert, sein Gejammer dringt herauf aus dem Versteck unterm Orlop in der Totenkammer Dort sitzen arme Seelen fest da uns das acht Fuß tiefe Eis kein Seemannsgrab mehr schaufeln lässt so tief ist es, so fest und weiß Etwas ist mit uns auf dem Schiff Es folgt uns wie ein stummer Schatten Die Maaten hält es fest im Griff Stur sagen sie Das sind doch nur Ratten Zähne nagen schon seit Wochen in der Kammer durch das Leinen hin zu Haaren, Haut und Knochen zu gefrorenen Gebeinen Wahrschau! Die Männer glauben felsenfest etwas lauert dort im Dunkeln Wenn man die Maaten reden lässt berichten sie, wie Augen funkeln Die Offiziere winken ab und sagen Das ist doch nur das Eis Doch selbst sie quälen längst bange Fragen denn jeder Backsmaat weiß dass nicht nur das Presseis scharrt Nachts steigt ein Flüstern auf Man hört es wenn man Kohle karrt von der Last zur Messe rauf Die Abendwache kann’s beschwören Dort in den Nebelschwaden kann man sie stöhnen hören die toten Kameraden Wahrschau! Dem ersten Winter trotzten wir dem zweiten hielten wir noch stand Der dritte Winter ist nun hier Er knechtet uns mit seiner Eiseshand Die Fahrrinne bleibt zugefroren Der Sprengstoff ist längst ausgegangen Wir haben unsre Kraft verloren sind hier seit Jahr und Tag gefangen Wo Pressrücken sich auftürmen wo die Gewalten sich verschworen in Kälte, Nässe und Stürmen ging die Erebus verloren Auch uns verschont das Packeis nicht Es malmt und schiebt und quetscht als es die Schotten bricht und seine Zähne fletscht Nichts als die Dunkelheit verhüllt uns Tag und Nacht Und von draußen schreit der Wind, er zerrt und lacht Wahrschau! Die Luft ist stickig und schwer Die Vorratskammern sind leer Keiner spricht es laut aus Wir müssen hier raus! Terror Erebus navigantur et procedunt in tenebris et frigore Umbrae silentes et larvae Zweite Abteilung: Tiere „Zieht! Zieht!“ Wir ziehn an nassen Tauen die Beiboote zu Fuß Als wir nach Norden schauen ein schwacher, letzter Gruß Dort ragen kahle Masten einer Warnung gleich hinauf Bepackt mit Furcht und Lasten gaben wir die Terror auf Stemmt und zieht! Was immer auch geschieht bleibt bloß nicht stehen! Wir müssen weitergehen Schiebt an! Schiebt an! Wir kommen kaum voran! Wir stecken fest im Eis im endlos kalten Weiß Aus Maaten werden Tiere Plötzlich geht es schnell Die letzten Offiziere sie rufen zum Apell Dort starren sie in Augen ausdruckslos und leer Dort, wo einmal Hoffnung war ist keine Hoffnung mehr Seht her! Habt acht! Ein Feuer wird entfacht Schöpft aus seiner Glut noch einmal allen Mut Gebt acht! Gebt acht! Wir wachen heute Nacht über jeden, der sich rührt jeden, der den Hunger spürt Jetzt ziehn wir Rettungsboote durch Kälte, Schnee und Eis In ihnen liegen Tote von denen keiner weiß Wir könn’n sie nicht bestatten doch wir lassen nichts zurück Wir fraßen selbst von Ratten jedes noch so magre Stück Der Scharbock holt uns alle ein ganz gleich, wie wir uns sputen Er macht uns schwach krümmt Arm und Bein lässt Haar und Knochen bluten Das alte Ungeheuer gräbt sich jedem ins Gesicht in Nächten ohne Feuer ohne Wärme, ohne Licht In Plünnen klamm und schwer geh’n wir starr vor kaltem Schweiß der Sonne hinterher oder stolpern wir im Kreis? Tagsüber in der Ferne spiegeln Segel sich im Eis doch nachts beim Licht der Sterne ist da nichts als kaltes Weiß Dritte Abteilung: Gespenster Wer lebt, fürchtet die Toten die hinter uns marschieren Sie folgen unsren Booten geduckt, auf allen Vieren Knochenmänner ziehen die Pinassen im Geschirr Die letzten Kräfte fliehen hohle Augen stieren wirr Die Toten, steif und hager Schwarze Schatten in der Nacht umkreisen unser Lager harren wortlos unsrer Wacht Ihr Flüstern, es hebt an Wenn die Stille uns umfängt dringt sie ein in jeden Mann die Stimme, die uns lenkt Sie kommen! Sie sagt, wir müssen gehen ein Ort weit fort von hier Sie sagt, ihr werdet sehen ihr seid längst tot wie wir Sie kommen uns hol ‘n! Wahrschau! Schlaf, wo bleibst du? Tod, was treibst du? Eis, wann schmilzt du? Geist, was willst du? Schlaf, wo bleibst du? Tod, was treibst du? Mutter, komm und deck mich zu! Gib mir Ruh! Gib mir ewige Ruh! „Hier. Ich bin hier. Wo bleibst du, Schlaf, wo bleibst du‘?“ Nur noch ein paar Stunden nur noch dieses eine Stück Der Hunger, er schlägt Wunden lässt uns ausgezehrt zurück Dort wo wir niederkauern steigen sie empor Gespenster, die hier lauern sie kriechen uns ins Ohr Mit Stimmen, süßen Klängen Schatten aus vergang‘ner Zeit die unerbittlich in uns drängen Wir geben nach, die Arme weit Komm zu mir, komm zu mir Heute kommen wir nach Haus Geister kehren wieder Kälte löscht den Atem aus Schnee fällt auf off‘ne Lider Und der Schnee und der Schnee er fällt und fällt Er fällt auf off‘ne Lider Silentium est infinitum Und der Schnee und der Schnee und der Schnee er fällt Und der Schnee und der Schnee er fällt und fällt Er fällt und fällt und fällt Manes nos frequentant In umbra evanuit nostra vanitas Sie kommen Sie kommen Sie komm’n nach Haus Geister kehren wieder Epilog: Amarok Erebus Terror „Ich war bei dir auf deinem Schiff der Erebus. Sie lag zerschmettert im Eis. Es war bitterkalt. Wind peitschte über die Reling. Niemand war zu sehen bis auf dich. Du schwebtest überm Achterdeck die Arme seitlich ausgebreitet wie unser Heiland am Kreuz. So schwebtest du in der Luft und starrtest auf mich hinab die Augen aufgerissen den Mund nach vorn gereckt als würdest du sprechen wollen doch heraus kamen nur seltsam kehlige Laute wie die eines Tieres und dann sah ich ihn.“ Tuba mirum spargens sonum per sepulchra regionum Coget omnes Ante thronum „Groß wie ein ausgewachsenes Rind ein schwarzes Ungetüm ein Wolf der dich langsam umkreiste bevor er mich erblickte und die Zähne fletschte und ich erwachte schweißgebadet in unserem Bett das du nie mehr mit mir teilen wirst.“ Rigor mortis „Denn du bist tot das weiß ich jetzt. Dein Geist ist zurückgekehrt um mir das zu sagen. Du bist tot. Alle sind tot. Gott sei eurer armen Seelen gnädig.“

about

JANUS sind zurück! Und wie! Im Wissen, auf ihre alten Tage nochmal ein echtes Pfund rausgehauen zu haben, strahlen RIG und Toby erschöpft um die Wette.

Zum ersten Mal seit "Schlafende Hunde" wagen sie sich mit "Terror" an eine komplexe Geschichte. JANUS haben seit zweieinhalb Jahren wie verbissen an ihrem bisher größten und aufwendigsten Unterfangen gearbeitet, einem Konzeptalbum über die berüchtigte Franklin-Expedition, die Mitte des 19. Jahrhunderts mit den beiden Schiffen "HMS Erebus" und "HMS Terror" zur Vollendung der Nordwest-Passage aufbrach und von der nicht eine Menschenseele lebendig zurückkehrte.

Es gibt "Terror" neben dieser aufs Wesentliche reduzierten Digital Edition außerdem auch als opulente Deluxe Edition inklusive achtzigseitiger Hardcover Graphic Novel und Download Code zu erwerben. Exklusiv über das Knochenhaus und nur solange der Vorrat der auf 1500 Exemplare limitierten Edition reicht:

shop.knochenhaus.de/tontraeger/248/terror-deluxe-edition

Was zunächst als Lied für das ewig in Arbeit befindliche Album "All die Geister" begann, endete als eigenes Album von 31:55 min. Länge bestehend aus einer einzigen, epochalen Komposition, die RIG halb scherzhaft als "Doom-Metal-Oper in D-Moll" bezeichnet.

Die musikalischen Welten, die bei "Terror" durchschritten werden, reichen von hörspielartigen Einschüben über Instrumentalpassagen, Choräle, Blastbeats und Riffgewitter bis hin zu elektronischen Spielereien. Zusammengehalten wird diese Moritat von RIGs Stimme und dem Chor, die sich zunehmend in Wahn und Verzweiflung der niedergehenden Expedition verlieren.

Während Toby und RIG die zugrundeliegende Liedstruktur wie immer zu zweit am Flügel konzipierten, begeisterten die beiden Janüsse in Folge zahlreiche, ebenso enthusiastische wie kompetente Helfer für ihr Projekt. Die komplette JANUS-Liveband sorgt für die nötige doomige Dunkelheit und Härte, wobei Gitarrist Emil Cezanne außerdem noch für die meisten Aufnahmen, die Gitarrenarrangements und den Mix verantwortlich zeichnet.

Die Schauspielerin und Synchronsprecherin Antje von der Ahe schlüpft auf "Terror" in die Rolle von Jane Franklin und sorgt mit ihrer ausdrucksstarken Stimme bei Prolog und Epilog für Gänsehaut. Helen Jahn kreiert mit einem gespenstischen Solo ihrer singenden Säge ein weiteres Highlight.

Komponist Tilman Sillescu schließlich hat mit seinen ausgefeilten Orchester-Arrangements nach "Ein schwacher Trost" erneut für die dazugehörige bombastische Untermalung gesorgt und zusammen mit RIG den Choral ausgetüftelt, der am Ende von 24 Mitgliedern des MDR-Rundfunkchors eingesungen wurden. Da das Orchester ebenfalls live von der kompletten brandenburgischen Staatskapelle unter der erfahrenen Leitung von Dirigent Bernd Ruf eingespielt wurde, kommen am Ende tatsächlich exakt 100 mitwirkende Musiker zusammen.

Für "Terror" sind JANUS nach hoffnungsvollem Beginn zunehmend durch die Hölle gegangen, so dass es an ein Wunder grenzt, dass das Album nun tatsächlich auch erhältlich ist. Oder, die Toby es treffend formuliert hat: "Je länger die Produktion andauerte, desto mehr wurde sie zu unserer eigenen Grenzerfahrung. Die Durchquerung der JANUS-Passage. Immerhin gab es bei uns keine Fälle von Kannibalismus zu verzeichnen..."

"SIE KOMMEN UNS HOLEN!"

credits

released March 12, 2021

JANUS sind

Tobias Hahn: Klavier, Keyboards und Samples
RIG: Gesang

und

Emil Cezanne: Gitarre
Benjamin Hessler: Gitarre
Björn Hechler: Bass
Sascha Baransky: Schlagzeug

Sowie als Gäste

Antje von der Ahe: Erzählerin
Helen Jahn: singende Säge
Chor aus Mitgliedern des MDR-Rundfunkchores Leipzig
und das Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt/Oder
Bernd Ruf: Dirigent


"Terror" wurde produziert von 2018 bis 2021.

Komposition: Tobias Hahn und Dirk Riegert
Text: Dirk Riegert

Schlagzeug- und Gitarrenarrangements: Emil Cezanne
Orchesterarrangements: Tilman Sillescu
Chorarrangements: Tilman Sillescu und Dirk Riegert
Orchestration: David Christiansen

Gesangsaufnahmen: Dirk Riegert
Orchesteraufnahmen: Piotr Furmanczyk und Johannes Endl
Choraufnahmen: Holger Busse und Johannes Endl
Alle anderen Aufnahmen und Abmischung: Emil Cezanne
Mastering: Brad Boatright

Artwork: Nicolas Delort
Terror Symbol: Oliver Schlemmer
Layout und Schriftzug: Oliver Graute

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about

JANUS Mainz, Germany

JANUS are a German alternative duo exploring spiritual abyuss with a wide range of musical influences from metal to goth and classical music.

Als JANUS erforschen Toby und RIG menschliche Abgründe. Seit Ende der 90er gilt das deutschsprachige Duo einem Kreis Eingeweihter als Sinnbild für außergewöhnliche Musik ohne Grenzen.
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